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Allgemein | 25/06/2018

Improvisation und Jazz-Musik

Klavier

Jazz ist eine Musikrichtung, die am Anfang des 20. Jahrhunderts in Amerika populär geworden ist. Heutzutage wird sie oft als „Aufzugsmusik“ verschrien, doch steck hinter dieser Musikrichtung eine spannende und ergreifende Entwicklung und sie ist bis heute ein wichtiger Teil der Musikwelt.

Die Essenz des Jazz

Das interessante an Jazz-Musik ist, dass man sie ganz schwer definieren kann, da sie so viele verschiedene Einflüsse und Ausdrucksweisen hat. Tatsächlich ist die Essenz des Jazz, dass er so fließend und veränderbar ist, also geradezu „unbeschreibbar“.

Die Charakteristika, die ihn ausmachen, sind vor allem die freie Improvisation der Künstler, wenn sie auf der Bühne stehen und die Interaktion mit dem Publikum (durch sogenanntes „Call-And-Response“: das heißt, dass der Sänger etwas singt und das Publikum darauf antwortet). Diese beiden Merkmale bedeuten, dass Jazz immer frisch, überraschend und energiegeladen ist.

Ragtime und Blues

Mach dem Ende der Sklaverei 1865 fanden mehr und mehr Afro-Amerikaner ihren Weg ins Musikgeschäft. Ein Einfluss auf den späteren Jazz ist der sogenannte „Ragtime“ – diese Musik bricht mit dem „bekannten“ Rhythmus, was sie sehr spannend anzuhören macht. Viele dieser Lieder wurden auf dem Klavier geschrieben und performt. Klingt das alles ein bisschen weit hergeholt? Dann hör dir doch Scott Joplins „The Entertainer“ an. Dieses Lied bis heute sehr bekannt – und schon 1902 geschrieben worden!

Der zweite große Einfluss ist der Blues, der sich im „tiefen Süden“ von Amerika entwickelte. Blues umfasst Arbeitslieder, die auf den Feldern gesungen wurden, spirituelle Lieder und Balladen der afro-amerikanischen Sklaven. Diese klingen für uns so „anders“, weil sie nicht etwa die achtstufigen Tonleitern verwenden, über die wir schon gesprochen haben, sondern „Pentatonisch“ sind, das heißt, dass fünf Töne mit größeren Abständen eine Tonleiter ausmachen.

Jazz in New Orleans

Als eigentliche Geburtsstadt der Jazz wird New Orleans in Louisiana gesehen. Dort bildete sich in den 1910ern eine Gemeinschaft an Musiker heraus, die Jazz als eine Stilrichtung formten. Hier spielte auch der bekannte Louis Armstrong zuerst, der später mit seiner Trompete weltberühmt werden würde. Von dort aus Startete die Jazz-Musik ihren Eroberungszug in die ganze Welt und bis heute.

Das Jazz-Klavier

Das Klavier war in der Entwicklung der Jazz-Musik extrem wichtig und ist es auch heute noch. Das schöne an einem Klavier ist, dass es eine große Bandbreite an Möglichkeiten zum Improvisieren eröffnet, und das Improvisieren ist der wahre Kern des Jazz. Doch wie improvisieren Jazz-Klavierspieler eigentlich? Natürlich suchen sie nicht komplett wild nach Tasten – das würde nämlich genauso komisch klingen, wie ein Anfänger, der zum ersten Mal am Klavier sitzt und sich frei ausprobiert.

Die tatsächliche Musiktheorie hinter einer guten Improvisation ist sehr schwer zu erklären, und noch viel schwerer zu spielen. Aber wie Grundzüge sind diese: Gute Musiker haben die Tonleiter im „Blut“ und können diese als Grundlage für die Improvisation verwenden. Deshalb sollte das Üben der Tonleitern nie zu kurz kommen! Die Musiker wissen auch automatisch, welche Tonabstände zusammenpassen und miteinander harmonieren.

Die zweite Grundidee ist der sogenannte „Harlem Stride“. Dieser bedeutet, dass man die linke Hand verwendet, um einen Rhythmus zu kreieren, der durch das Stück gehalten wird und „zusammenhält“. Die rechte Hand dagegen ist frei und wird zum improvisieren der Melodie verwendet.

Klingt kompliziert – ist es auch. Da bleibt einem nur, den Jazz-Pianisten selbst zuzuhören und diese Musik zu genießen! Du kannst natürlich auch eine online Klavierschule besuchen und selber Jazz Lieder spielen lernen.

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