Allgemein | 19/04/2018

Das Stimmen von Klavieren

Wie oft soll ich mein Klavier stimmen?

Wenn du ein Keyboard oder E-Piano spielst, dann kannst Du diesen Artikel getrost überspringen – elektronische Instrumente müssen nicht gestimmt werden, sie haben immer den „perfekten Ton“. Wenn Du aber ein Flügel oder Klavier besitzt, dann solltest Du dieses hin und wieder stimmen.

Warum verstimmt sich ein Klavier überhaupt?

Warum eigentlich? Klaviere sind aus Holz gebaut, und Holz ist ein Material, welches sich bei verschiedener Feuchtigkeit in der Luft auseinander- und zusammenzieht. Das weiß jeder, der eine Haustür hat, die im Winter gerne klemmt, aber im Sommer ganz leicht zu öffnen ist. Bei einem Klavier bedeutet das, dass sich die Länge der Saiten im Klavierinneren verlängert oder verkürzen kann. Und da die Spannung dieser Saiten den Ton angibt, kann ein Klavier dann schief klingen.

Kann ich mein Klavier selbst stimmen?

Lieber nicht. Wenn Du merkst, dass mit Deinem Klavier etwas nicht stimmt (ganz wörtlich!), solltest du einen professionellen Klavierstimmer ins Haus bestellen. Das Stimmen eines Klaviers ist eine Kunst für sich – gute Klavierbauer und Klavierstimmer stimmen nur einige Grundtöne und können von diesen aus dann das restliche Klavier frei stimmen, sodass jede Tonlage und jeder Akkord perfekt harmonisch klingt. Das erfordert natürlich jahrelange Übung. Deshalb lohnt sich die Investition in einen, oft nicht ganz billigen, Fachmann oder eine Fachfrau.

Und wie oft muss das sein?

Wenn Du ein neues Klavier bekommst, wird es in einem guten, zuverlässigen Musikgeschäft für Dich perfekt gestimmt geliefert. Wenn Du aber ein altes Familienerbstück verwendest, das schon seit ein paar Jahren ungebraucht in der Ecke verstaubt ist, bevor Du es wiederentdeckt hast, dann sollte das Klavier auf jeden Fall gestimmt werden. Du kannst das sicher auch selbst hören – ein altes, unbenutztes Instrument klingt oft extrem schief und falsch.

Es gibt aber auch eine gute Nachricht: Während Geigenspieler oder Gitarristen ihr Instrument fast vor jedem Spielen stimmen müssen, können Klavierspieler die Sache etwas leichter nehmen. Ein Klavier muss im Jahr vielleicht ein oder zweimal gestimmt werden. Die restliche Zeit braucht man sich darum keine Sorgen zu machen! An diese Abstände zwischen dem Stimmen solltest Du dich aber doch halten – wenn Du länger mit dem Stimmen wartest, dann kann sich das Klavier schleichend immer und immer weiter verstimmen. Das hört man dann oft gar nicht, wenn man viel übt – und am Ende gewöhnt man sich an ganz falsche Töne! Das wäre schade.

Tipps und Tricks

Damit ein Klavier nicht so oft gestimmt werden muss, kannst Du aber auch einige Tricks anwenden. Wie wir vorher beschrieben haben, verstimmt sich ein Klavier, wenn die Luftfeuchtigkeit im Raum sich verändert. Am besten geht es Deinem Klavier zwischen 50 und 60 Prozent Luftfeuchtigkeit. Das kann man mit einem Hygrometer messen. Wenn zu wenig Feuchtigkeit in der Luft ist, kann man dagegen vorgehen, indem man Pflanzen im Raum aufstellt (sieht auch schöner aus!) oder feuchte Kleidung aufhängt (sieht dann vielleicht nicht ganz so schön aus). Wenn ein Raum zu feucht wird, sollte man ihn gut stoßlüften – Fenster weit auf und einmal richtig durchziehen lassen! Ums Stimmen des Instruments kommt ein Klavierspieler trotzdem nicht herum. Aber zum Glück musst Du es ja nicht so oft machen.