Allgemein | 14/06/2018
In diesem Artikel werden wir uns verschiedene Tonleiter genauer anschauen und werden ein bisschen tiefer in die Musiktheorie hinter den Tonleitern einsteigen. Das klingt vielleicht im ersten Moment ein bisschen kompliziert, aber es wird Dir viel helfen, die Rätsel der Musiktheorie zu lösen, versprochen!
Ganz einfach gesagt ist eine Tonleiter eine Folge von 8 Tönen, die immer von einem Ton zu dem nächsten Ton mit dem gleichen Namen geht. Das heißt, der erste und der letzte Ton sind der gleiche Ton, aber um eine Oktave versetzt.
Eine Tonleiter ist zum Beispiel:
c-d-e-f-g-a-h-c‘
Diese Tonleiter ist die einfachste Tonleiter auf dem Klavier. Du kannst sie spielen, indem Du einfach alle weißen Tasten von einem C bis zum nächsten C anschlägst. Passenderweise heißt diese Tonleiter „C-Dur-Tonleiter“, da sie mit einem C anfängt und aufhört. Du wirst merken, dass die 8 Töne zusammen schön rund klingen, als ob sie perfekt „zusammenpassen“.
Schau Dir Deine Klaviertasten an. Du kannst sehen, dass sich zwischen den meisten weißen Tasten eine schwarze Taste einschiebt. Jede Taste (genau, die Schwarzen zählen auch dazu!) steht für einen „Halbtonschritt“, von der weißen Taste bis zur nächsten weißen Taste – genau – ein „Ganztonschritt“.
Soweit ja schonmal ganz logisch. Aber leider ist es nicht so einfach. Du kannst sehen, dass es zwischen manchen weißen Tasten (genauer, zwischen dem E-F und dem H-C) keine schwarze Taste gibt. Diese beiden Töne liegen jeweils nur einen Halbtonschritt auseinander, nicht etwa einen Ganztonschritt, wie die anderen weißen Tasten.
Mathematiker, die ja genaue Zahlen und Muster lieben, wären mit diesem „zufälligen“ Prinzip der Halbton- und Ganztonschritt-Verteilung sicher nicht zufrieden. Tatsächlich kommt die Position der Halbtonschritte von langen Jahrhunderten der „Hörgewohnheiten“, und für uns hört sich heutzutage und hierzulande die Tastenverteilung auf dem Klavier so einfach „richtig“ an. Es gibt viele anderen Musikstile, die von 8 Tönen in einer Tonleiter und Halbtonschritte an den DIESEN Stellen nichts wissen wollen – sie funktionieren ganz anders und hören sich für uns ungewohnt an. Aber für den Moment bleiben wir bei unserem gewohnten Klavier-Design!
Und hier wird’s musikalisch. Wenn man nun alle weißen Tasten von dem C bis zum nächsten C anschlägt, dann bekommt man automatisch zwischen dem 3. und 4. Ton, also E-F, sowie zwischen dem 7. und 8. Ton, also H-C, einen Halbtonschritt. Diese Halbtonschritte machen eine Dur-Tonleiter aus, und müssen immer an genau dieser Stelle in der Tonleiter sein.
Wenn Du also mit einem anderen Ton eine Dur-Tonleiter beginnen willst, musst du die Töne so „verschieben“, dass sie immer noch zwischen dem 3. und 4. und 7. und 8. Ton einen Halbton Abstand haben. Natürlicherweise sind diese Halbtonabstände zwischen E-F und H-C. Wenn wir sie also verschieben wollen, müssen wir Töne nach „oben“ oder nach „unten“ verschieben, und dazu benötigen wir die Verschiebungszeichen der Kreuze und Bs.
Schauen wir uns einmal die G-Tonleiter an (- steht für einen Halbtonschritt, — für einen Ganztonschritt).
G–A–H-C–D–E-F–G
Der Halbtonschritt zwischen H-C liegt genau an der richtigen Stelle, zwischen dem 3. und dem 4. Ton, da müssen wir also nichts anpassen. Allerdings liegt der nächste Halbtonschritt zwischen dem 6. und dem 7. Ton, also zwischen dem E und F. Wenn wir nun das F einen Halbton höher machen, also zu einem F#, dann stimmt es wieder, und der Halbton liegt zwischen Ton 7 und Ton 8. Mit der Erhöhung dieses eines Tones ist alles wieder im reinen.
Deshalb sieht die G-Dur-Tonleiter so aus:
G–A–H-C–D–E–F#-G
Versuche am besten, diese Tonleiter auf dem Klavier zu spielen. Einmal „falsch“, ohne das F#, und einmal mit. Du wirst den Unterschied sofort hören! Das Ganze geht natürlich auch für jeden anderen Ton auf dem Klavier als Startpunkt. Versuche doch mal, G, F, B und A-Dur-Tonleitern zu schreiben. Denke daran: # erhöht einen Ton um einen Halbton, b verringert ihn.
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