Allgemein | 11/06/2018

Klassische Musik V – Neue Musik

Willkommen zum Artikel über Neue Musik! Naja, um ganz ehrlich zu sein, ganz sooo neu ist diese Musik auch nicht mehr. In diesem vorletzten Artikel nähren wir uns langsam dem Ende unserer Abhandlung über die Geschichte der klassischen Musik. Doch davor wird es nochmals richtig spannend!

 Das 20. Jahrhundert

Um 1900 lösten sich bekannte Formen der klassischen Kunst und Musik mehr und mehr auf – alte Formen wurden komplett durchbrochen und neue Dinge ausprobiert. Vor dem zweiten Weltkrieg ging es also künstlerisch hoch her. Nach den Kriegen war es dann quasi vorbei mit der „klassischen Musik“ als solche, aber das werden wir uns im nächsten Artikel noch genauer anschauen.

In der Musik wurde langsam, aber sicher, die „Tonalität“ unterbrochen, das heißt, dass die Dur- und Moll-Tonarten, die bis dahin quasi das starre Gerüst jeder Musik waren, nicht mehr verwendet wurden, und jeder fing an, das zu machen, was er wollte – das konnte manchmal ganz wunderbar klingen und manchmal überhaupt nicht. Deshalb kam es in dieser Zeit oft vor, dass das Publikum entsetzt aus einem Konzert stürmte. Schauen wir und mal ein paar Strömungen genauer an.

Impressionismus

Impressionistische Komponisten kommen hauptsächlich aus Frankreich. Zu ihnen zählen Claude Debussy und Paul Dukas. Ihre Werke sind fließend, leicht, sanft und bestechen durch eine ganz besondere „Atmosphäre“. Sie beinhalten „unbekannte“ Tonarten wie Kirchtonarten und Pentatonik (eine Art Tonleiter mir nur 5 anstatt 8 Tönen), haben oft keine klare Taktstruktur mehr.

Expressionismus

Arnold Schönberg, Anton Webern und Alban Berg sind die drei Hauptvertreter dieser Strömung, die sich darauf konzentriert, die Gefühle und Seele des Menschen ganz direkt zu zeigen. Dabei verwenden die Komponisten nicht mehr die traditionellen Melodien und Harmonien. Sie schreiben viele Lieder mit „Dissonanzen“, die man auch als solche hören kann. Ihre Stücke sind sehr viel „direkter“ als die der Impressionisten; sie können extrem laut und leise in rascher Folge sein, von hohen bis zu extrem tiefen Tönen das ganze Spektrum ausnutzen, sie verwenden neue Instrumente (oder auch einfach Dinge aus dem Alltag) und komplett freien Rhythmus. In seiner Reinform zeigt sich diese Strömung in Schönbergs „12-Ton-Musik“, die komplett mathematisch ist und sich kaum anhören lässt.

Nach dem Krieg

Nach dem Krieg fing jeder Musiker an, so zu komponieren, wie er gerade Lust hatte – es gab keine großen Strömungen mehr, dafür aber hunderte von kleinen Gruppen, die „ihre“ Musik zusammen erfanden. Da gibt es zum Beispiel die „Minimal Music“ von Steve Reich oder Philip Glass; algorithmische Musik, die mit dem Computer generiert wurde oder die Aleatorik, in der der Zufall für John Cage und andere komponiert.

Nach dem zweiten Weltkrieg wird erstmalig zwischen „ernster“ Musik (also klassischer Musik) und „Unterhaltungsmusik“ (also Popmusik, Filmmusik, ect.) unterschieden, und die klassische Musik bekommt immer mehr Synonym für die alten Meister wie Beethoven oder Mozart.